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Was muss ich tun, wenn mein Kind röchelt?

Babys sind so schutzbedürftig, dass uns manchmal jedes ungewöhnliche Geräusch in Unruhe versetzt. Ein röchelndes Atmen kann frischgebackene Eltern leicht in Panik versetzen: Bekommt mein Kind keine Luft? Und was muss ich tun? Keine Sorge, es ist alles in Ordnung!

Neugeborene sind ein Wunder: Die kleinen Finger, Füße und ihre weiche Haut sind beeindruckend – wie kann ein Mensch nur so klein sein? Doch gerade weil Babys noch so unfassbar klein sind, funktionieren ihre Körper anders als unsere. Röcheln ist eines dieser Phänomene, die meist bei Säuglingen auftreten und dann im Laufe des ersten Lebensjahres wieder verschwinden. 

 

Warum röcheln Babys?

Röcheln (in Fachkreisen auch "Karcheln" genannt) klingt besorgniserregend, ist aber ganz normal. So wie bei Erwachsenen, bildet sich auch bei Babys Schleim im Hals – vor allem im Schlaf, wenn man seltener schluckt.

Da Babys aber noch sehr klein sind, funktioniert das Atmen noch nicht ganz einwandfrei. Die winzigen Nasen sorgen für noch kleinere Luftwege, was zu vielen verschiedenen Geräuschen führen kann, einschließlich kratziger Geräusche, Pfeifen oder Grunzen. Diese eigenartigen Geräusche entstehen auch, weil Rachen und Lungen bei Säuglingen noch sehr weich sind. 

Zudem können Babys sich nicht räuspern, um den Schleim zu lösen. Die Atemwege sind also ein wenig blockiert, sodass Geräusche entstehen. Aber keine Sorge, das bedeutet nicht, dass dein Kind nicht genug Luft bekommt!

 

Wie hört sich das Röcheln bei Babys an?

Die meisten Eltern beschreiben das Röcheln als schnarchendes Geräusch oder als ob das Baby "grunzen" würde. Wenn Babys karcheln, klingt es oft auch so, als ob Flüssigkeit im Rachen steckt oder der Hals verschleimt ist. 

Solange das Baby jedoch nicht übermäßig hustet oder pfeifende Geräusche macht, ist alles normal und du musst dir keine Sorgen machen. 


Wie lange röcheln Babys?

Säuglinge röcheln, weil die Atemwege noch sehr klein sind. Je mehr Babys wachsen, desto einfacher kann die Luft durch die Nasenwege kommen. Zudem bilden sich die Muskeln in den Lungen und im Rachen immer mehr. Diese Muskeln helfen, den Schleim im Rachen abzutransportieren. Ab einem Alter von fünf Monaten sind Babys meist so ausgewachsen, dass sie beim Atmen nicht mehr röcheln.


Warum röchelt mein Baby nur nachts?

Gerade im Liegen sammelt sich mehr Schleim im Kehlkopf. Dazu kommt, dass der Schluckreflex im Schlaf reduziert ist. Dadurch ist der Atem erschwert und das Baby röchelt im Schlaf. 

Außerdem durchlaufen Säuglinge – genauso wie Erwachsene – verschiedene Schlafphasen. In manchen Phasen geht der Atem schneller und die Geräusche werden lauter, und sogar ein kleines Grunzen und Schnarchen kann auftreten. Dann gibt es manchmal Atempausen von 3 bis 5 Sekunden und plötzlich ist der Atem des Babys wieder geräuschlos. All das ist völlig normal!


Warum röchelt mein Baby beim Stillen?

Babys atmen hauptsächlich durch die Nase. Das hat unter anderem den Grund, dass sie beim Stillen Flüssigkeit aufnehmen und sonst ersticken könnten, wenn sie falsch atmen. Der Mund ist also für das Trinken zuständig und die Nase zum Atmen. Erst allmählich lernen die Kleinen auch durch den Mund zu atmen.

Da das Trinken für so einen kleinen Körper quasi ein Extremsport ist, intensiviert sich die Atmung während des Stillens. Zudem sind die Nasenwege sehr klein, sodass die Atmung beschwerlich ist und ein Röcheln entstehen kann. Wichtig ist, dass du nach dem Füttern deinem Baby beim Bäuerchen hilfst. Denn durch die schwere, röchelnde Atmung kann vermehrt Luft in den Bauch geraten. 


Wann solltest du zum Arzt, wenn dein Kind röchelt?

Viele Eltern verbringen die ersten Lebensjahre ihres Kindes damit, seine Atmung genau zu beobachten und auf neue oder ungewöhnliche Geräusche zu lauschen. Diese Geräusche können Keuchen, Verstopfung oder raues Atmen umfassen, die schwer zu entschlüsseln sind.

Es ist wichtig zu erkennen, dass Atemgeräusche verschiedene Bedeutungen haben und diese Geräusche manchmal auf ein ernstes Gesundheitsproblem hinweisen können. Also heißt es: Kein Grund zur Panik, aber trotzdem genau hinhören! Hier sind drei Atemgeräusche, die Eltern aufhorchen lassen sollten.

 

Keuchen

Keuchen stammt von der Lunge des Kindes (den unteren Atemwegen). Um zu sagen, ob das Geräusch ein Keuchen ist oder nicht, muss man auf die Lunge hören. Keuchen ist ein höherer Ton, der meist beim Ausatmen auftritt. 

Die häufigsten Ursachen für Keuchen sind Asthma und reaktive Atemwegserkrankungen, eine Erkrankung, die bei Kindern auftreten kann und oft durch eine Virusinfektion ausgelöst wird.

 

Stridor

Stridor klingt weniger musikalisch als ein Keuchen und ist ein hohes, turbulentes Geräusch, das auftreten kann, wenn ein Kind ein- oder ausatmet. Stridor weist normalerweise auf eine Obstruktion oder Verengung der oberen Atemwege außerhalb der Brusthöhle hin. Bei Säuglingen sollte Stridor, insbesondere ohne Begleiterkrankungen, immer von einem Arzt untersucht werden.

Eine Reihe von Ursachen kann die oberen Atemwege blockieren oder verengen und einen Stridor hervorrufen. Die häufigste Ursache ist eine Virusinfektion namens Krupp. Andere Ursachen sind das Verschlucken eines kleinen Gegenstands, der sich in den Atemwegen festsetzt, Infektionen der oberen Atemwege, Entzündungen, Zysten oder Massen, Stimmbandprobleme, Narbenbildung und Erkrankungen wie Laryngomalazie (Weichteile, die Atemwege teilweise blockieren) und bestimmte angeborene Herzerkrankungen.


Stertor 

Stertor ist wie ein Schnarchgeräusch, das auf eine Verstopfung in Mund und Nase hinweist und tritt oft bei einer Erkältung auf. Es kann auch auf eine Vergrößerung der Rachenmandeln durch Allergien oder Grippe hinweisen.


Röchelt dein Säugling wegen einer Erkältung?

Das Röcheln klingt so, als ob dein Neugeborenes schlecht Luft bekommt. Doch wenn die Nase frei ist, dann handelt es sich um das harmlose Röcheln. Wenn die Nase jedoch zu sitzt und der schwere Atem länger als 5 bis 7 Tage anhält, dann könnte es sich um eine Erkältung handeln. Das gilt insbesondere, wenn das Baby ständig hustet. 

Falls es sich um eine Erkältung handelt, kannst du einen Nasensauger verwenden, um die Nasenwege zu befreien oder ein paar Tropfen Nasenspray einträufeln. Lass dich hierbei aber im besten Fall noch einmal von einem Arzt oder Apotheker beraten.

 

Praktische Tipps

Wenn keine Krankheit vorliegt, ist Röcheln nichts, was dich besorgen sollte. Trotzdem möchtest du deinem Säugling das Atmen vielleicht ein bisschen erleichtern. Dazu kannst du folgende Hausmittel ausprobieren: 

  • Tröpfel etwas Muttermilch in die Nase des Kindes. Muttermilch unterstützt das Immunsystem und wirkt zudem abschwellend und beruhigend für die Schleimhäute.

  • Klopfe deinem Baby leicht auf die Brust oder den Rücken, um den Schleim vom Kehlkopf zu lösen.

  • Ein Luftbefeuchter fügt der Luft Feuchtigkeit hinzu. Dies kann helfen, eine Verstopfung der Atemwege zu lösen und möglicherweise das Keuchen zu reduzieren.

  • Lege ein gefaltetes Tuch oder ein dünnes Kissen unter den Kopf des Babys, um die Kopfposition zu erhöhen und das Atmen zu erleichtern.

  • Stelle sicher, dass dein Baby genug Flüssigkeit bekommt, denn das hilft, den Schleim zu lockern und die Nasengänge zu reinigen.

Die Atmung deines Babys ist normal

Die ersten Wochen mit einem Neugeborenen können beängstigend sein. Es ist ein natürlicher Instinkt, jede Bewegung und jedes Geräusch zu analysieren, das dein Baby macht – schließlich möchtest du einfach, dass es gesund ist. 

Aber die gute Nachricht ist, dass diese komischen Geräusche, die Babys machen, meistens völlig normal sind. Babys atmen anders als Erwachsene und es ist ungewöhnlich, dass gesunde, voll ausgetragene Babys Atemprobleme haben. 

Jetzt, wo du weißt, dass das Röcheln bei deinem Säugling ganz normal ist, kannst du ganz entspannt sein. Und klingt das Grunzen und Schnaufen nicht auch irgendwie witzig? Es ist schon erstaunlich, wie viel Lärm so ein kleiner Zwerg machen kann!

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